Geschrieben am 22. September 2019 · Kategorie Allgemein

Ich sitze heute Nachmittag im Garten und ärgere mich eigentlich hauptsächlich über den am Wochenende wieder unerträglichen Krach der privaten Hobby-Flieger. Plötzlich aber – in einer Lärmpause – fahre ich auf: Das sind doch die unverwechselbaren Rufe unseres farbenprächtigsten und exotischsten Vogels in Deutschland! „Pürr-pürr-pürr …“ Sofort greife ich zum bereitliegenden Fernglas und kann tatsächlich nach einigem Suchen in geraumer Höhe die Verursacher entdecken: Rund 40 Bienenfresser fliegen hoch und scheinbar ungerichtet über das westliche Roßwag. Die Sensation! Nie vorher konnte ich dieses Juwel in unserer engeren Heimat bewundern. Nach etwa zehn Minuten sind sie langsam nach Südwesten abgezogen. Der Bienenfresser ist in Südeuropa nicht selten, bei uns in Deutschland brüten sie aber nur in wenigen Kolonien, so im Kaiserstuhl oder auch in Sachsen-Anhalt. Gebrütet wird in selbst gegrabenen Röhren in Sand- oder Lößwänden. Möglicherweise ist es die sachsen-anhaltinische Population mit ihrem diesjährigen Nachwuchs auf ihrem Weg ins afrikanische Winterquartier gewesen. Der Bienenfresser breitet sich derzeit aufgrund der Klimaerwärmung nach Norden aus. Man kann sich darüber zwar freuen – aber nur hälenga.

Bericht: Joachim Sommer
Foto: Wikipedia

 

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