Bis zu 30 Weißstörche gleichzeitig konnten in diesem heißen Sommer auf den Wässerwiesen der Roßwager Enzaue beobachtet werden. Grund genug für die Arbeitsgemeinschaft der Roßwager Vereine um beim diesjährigen Dorfseminar am 16. November den Weißstorch zum Thema zu machen. Und mit Ute Reinhard, der Koordinatorin des Weißstorchschutzes in Baden-Württemberg, hatte man nicht nur eine kompetente Fachfrau sondern auch eine unterhaltsame Erzählerin als Referentin engagiert. Sie spannte den Bogen von den Adebar-Fabeln über das komplexe Sozialverhalten und Liebesleben der imposanten Vögel bis zu ihren Zügen ins Winterquartier und den Bedingungen für eine erfolgreiche Wiederansiedelung des Weißstorchs als Brutvogel. In Roßwag sieht sie gute Chancen dafür, wenn die Wässerwiesen in der Enzaue storchengerecht bewirtschaftet werden und eine geeignete Nistgelegenheit geschaffen wird, zumal der Storch hier bis 1952 gebrütet und auf dem Kirchendach regelmäßig seine Jungen aufgezogen hatte. Bei dieser Perspektive wundert es nicht, dass sich im Ort eine Initiative gebildet hat mit dem Ziel, den Weißstorch als Brutvogel wieder anzusiedeln.