Netze BW und Netzgesellschaft Vaihingen übergeben dem Heimatverein Backhäusle drei Gebäude, die künftig dem Vogelschutz dienen sollen.
Wo bislang Strom zur Verteilung in die Haushalte umgewandelt wurde, soll bald schon die Kinderstube von verschiedenen Vogelarten untergebracht sein. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Gerd Maisch übergaben heute Vertreter der Netzgesellschaft Vaihingen und der Netze BW drei Turmstationen an Bernd Essig vom Heimatverein Backhäusle. Die Trafohäuschen werden für die Stromversorgung von Roßwag nicht mehr benötigt.
Der Heimatverein Backhäusle wird die Turmstationen zu Vogeltürmen umrüsten. Neben Mehlschwalben sollen hier bald auch Schleiereulen, Turmfalken, Mauersegler aber auch Fledermäuse ihren Nachwuchs aufziehen. Dazu werden in den kommenden Wochen Vereinsmitglieder und freiwillige Helfer aus dem Ort die Gebäude mit geeigneten Nistkästen und Nisthilfen ausrüsten. Unterstützt werden die Vogelfreunde dabei vom NABU Vaihingen.
„Die Stationen haben den Ort nicht nur jahrelang mit Strom versorgt, sie gehören auch untrennbar zum Ortsbild. Ihr Erhalt lag uns – wie unserem Partner EnBW – daher am Herzen“ erklärte Oberbürgermeister Gerd Maisch. Er freut sich außerdem über das große Engagement der Vereinsmitglieder: „Das zeigt, dass wir hier eine intakte Ortsgemeinschaft haben, mit der sich einiges bewegen lässt.“
Die Netze BW – die als Pächterin das Ortsnetz der Netzgesellschaft Vaihingen an der Enz betreibt – hat in den vergangenen Monaten Teile des Mittelspannungsnetzes erneuert. „Unter anderem haben wir zwischen Roßwag und Aurich umfangreich Freileitungen gegen Erdkabel ausgetauscht“, erklärte Projektierer Dietmar Renz von der Netze BW. „Dadurch benötigen wir die alten Umspannstationen nicht mehr.“ Der Grund: Früher wurden Umspannstationen oftmals in Form von turmartigen Gebäuden errichtet, um die darin befindlichen Transformatoren direkt auf Höhe der Freileitungen installieren zu können. In der Zwischenzeit wurden sie in Roßwag durch ebenerdige Standard-Trafostationen ersetzt.
Als das bekannt wurde, kam im Vorstand des Heimatvereins die Idee auf, die Turmstationen zu erwerben und man stieß damit beim Netzbetreiber auf offene Ohren. „Wir freuen uns natürlich, dass die Türme eine sinnvolle neue Funktion haben werden“, so Hubert Waldhauser, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Vaihingen. „Wir sind uns da schnell einig geworden.“ So bleiben die Gebäude erhalten, die teilweise seit den 1950er Jahren zum Ortsbild von Roßwag gehören.
Die Standorte der drei Turmstationen, die vom Heimatverein übernommen wurden:
– Seemühle 3/1
– Manfred-Behr-Straße 34
– Traubenstraße 1
(Text + Bild: Jörg Busse, Netze BW)